KdiH

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51.11.a. Nürnberg: Hieronymus Höltzel (für die Erben Caspar Rosentalers), 1512

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 6

I. Kodikologische Beschreibung:

›Die Legend des heyligen vatters Francisci. Nach der beschreybung des Engelischen Lerers Bonaventure‹

Ruh (1978) Sp. 943

4º, 106 Blätter (ungezählt, bezeichnete Lagen: A8, B–C4, D8, E–F4, G8, H–I4, K8, L–M4, N8, O–P4, Q8, R–T4, V6).

57 Holzschnitte des Nürnberger Reißers Wolf Traut (um 1486–um 1520), sieben ganzseitig (von vier Druckstöcken): A1r, A1v, A4v (= A1v), M2v (= A1r), N7v, O2v (= A1r), V1v, 50 halbseitig (von 47 Druckstöcken): A5v, A6v, A7r, A8r, A8v, B1r, B2v, B3v, B4r, C1v, C2v, C3r, C3v, C4v, D2r, D2v (= C3r), D3v, D4v, D6r, D7r, D8v, E1r, E4r, F1r, F3r, F4v, G1r, G2v, G4r, G4v, G6v, G7v, H3r, I1r, I3v, K1r (= C3r), K2r, K4r, K5r, L1v (= H3r), L3v, N1r, N1v, N4r, O4r, P1v, P3v, R3v, R4r, S2r.

Die drei ganzseitigen Holzschnitte (137–152 × 115 mm) stellen die Stigmatisation (Titelbild 137 × 115 mm, zweimal im Text wiederholt: M2v, Rectoseite leer, O2v), Franziskus mit Kreuz (in Frontispizfunktion A1v vor Übersetzervorrede und Prolog, wiederholt A4v vor Kapitel 1 Ein man ist gewesen In der stat Assis. Mit namen Franciscus …), den Tod des Franziskus (N7v, Rectoseite leer) sowie als Schlussbild der Mirakelsammlung (O3v–V1r) die Aufnahme des Franziskus in den Himmel dar (V1v), der nur noch der Textanhang Von dem grossen Ablass den der heylig Franciscus von got erlangt hat folgt. Vor allem die Ausführung der halbseitig in den Text eingestreuten und sich motivisch eng auf ihn berufenden Holzschnitte (42 zur Vita, sechs zu den Mirakeln) lässt das stilistische Vorbild Albrecht Dürer erkennen. Die Schnitte zur Mirakelsammlung sind später entstanden als diejenigen zur Vita; Datierungen nennen 1512 (O4r, S2r) statt 1511 (A1r, N4r), die Einfassungen sind nicht doppellinig, sondern einfach.

Der Druck diente dem Franziskaner Egidius von Ratibor (Prediger im Kloster Pilsen zwischen 1505 und 1521) als Vorlage für seinen Zyklus von Deckfarbenminiaturen in einer tschechischen Handschrift des Franziskuslebens (Jindřichův Hradec, Státni oblastní archív, RA Černin; vgl. Einhorn [1999] S. 223–229). Des weiteren inspirierten sie den Meister der drei Münchener Holzreliefs zum Leben des heiligen Franziskus (München, Franziskanerkloster St. Anna, Sakristei; vgl. Einhorn ebd.), ferner die Darstellungen des Franziskusaltars in der Klosterkirche St. Anna zu Kamenz (Mitteilung von Jürgen W. Einhorn).

II. Bildausstattung:

57 Holzschnitte des Nürnberger Reißers Wolf Traut (um 1486–um 1520), sieben ganzseitig (von vier Druckstöcken): A1r, A1v, A4v (= A1v), M2v (= A1r), N7v, O2v (= A1r), V1v, 50 halbseitig (von 47 Druckstöcken): A5v, A6v, A7r, A8r, A8v, B1r, B2v, B3v, B4r, C1v, C2v, C3r, C3v, C4v, D2r, D2v (= C3r), D3v, D4v, D6r, D7r, D8v, E1r, E4r, F1r, F3r, F4v, G1r, G2v, G4r, G4v, G6v, G7v, H3r, I1r, I3v, K1r (= C3r), K2r, K4r, K5r, L1v (= H3r), L3v, N1r, N1v, N4r, O4r, P1v, P3v, R3v, R4r, S2r. Die drei ganzseitigen Holzschnitte (137–152 × 115 mm) stellen die Stigmatisation (Titelbild 137 × 115 mm, zweimal im Text wiederholt: M2v, Rectoseiteleer, O2v), Franziskus mit Kreuz (in Frontispizfunktion A1v vor Übersetzervor- rede und Prolog, wiederholt A4v vor Kapitel 1 Ein man ist gewesen In der stat Assis. Mit namen Franciscus …), den Tod des Franziskus (N7v, Rectoseite leer) sowie als Schlussbild der Mirakelsammlung (O3v–V1r) die Aufnahme des Franziskus in den Himmel dar (V1v), der nur noch der TextanhangVon dem grossen Ablass den der heylig Franciscus von got erlangt hat folgt. Vor allem die Ausführung der halbseitig in den Text eingestreuten und sich motivisch eng auf ihn berufenden Holzschnitte (42 zur Vita, sechs zu den Mirakeln) lässt das stilistische Vorbild Albrecht Dürer erkennen. Die Schnitte zur Mirakelsammlung sind später entstanden als diejenigen zur Vita; Datierungen nennen 1512 (O4r, S2r) statt 1511 (A1r, N4r), die Einfassungen sind nicht doppellinig, sondern einfach. Der Druck diente dem Franziskaner Egidius von Ratibor (Prediger im Kloster Pilsen zwischen 1505 und 1521) als Vorlage für seinen Zyklus von Deckfarbenminiaturen in einer tschechischen Handschrift des Franziskuslebens (Jindřichův Hradec, Státni oblastní archív, RA Černin; vgl. EINHORN [1999] S. 223–229). Des weiteren inspirierten sie den Meister der drei Münchener Holzreliefs zum Leben des heiligen Franziskus (München, Franziskanerkloster St. Anna, Sakristei; vgl. EINHORN ebd.), ferner die Darstellungen des Franziskusaltars in der Klosterkirche St. Anna zu Kamenz (Mitteilung von Jürgen W. Einhorn).

Literatur:

VD16 B 6559-6559. – Ph. Schmidt: Das Leben des hl. Franziskus von Assisi. Beschrieben durch den Bruder Thomas de Celano. Basel 1919, 21921, mit Abb. (26 Holzschnitte); Einhorn (1978/1999) mit Abb. 7, 8, 9, 10, 11 (und weiterer Literatur); 800 Jahre Franz von Assisi (1982) S. 654, Nr. 13.08 u. 13.09; Spiegel der Seligkeit. Privates Bild und Frömmigkeit im Spätmittelalter [Ausst. Kat.]. Nürnberg 2000, S. 338 f., Nr. 161.

Weitere Materialien im Internet:

VD16 B 6559

Abb. 51.35: München, Bayerische Staatsbibliothek, Res. 4º P.lat. 228, N4r. Franziskus’ Geduld im Angesicht des Todes.

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Abb. 51.35.